SV Erlbach – SV Kirchanschöring 1:2

Mit 2:1 gewann der SV Kirchanschöring vor 650 Zuschauern das Inn-Salzach-Derby in der Bayernliga Süd gegen den SV Erlbach. Dabei waren beide Teams über weite Strecken auf Augenhöhe und neutralisierten sich weitgehend. Am Ende war der SVK aber das reifere Team und brachte den Sieg verdient über die Zeit.

„Gegen uns ist es grausam zu spielen, aber auch der SVE ist ein sehr schlimmer Gegner“ meinte Kirchanschöring-Coach Mario Demmelbauer mit einem Augenzwinkern nach dem Spiel. Der erfahrene Coach hatte mit seiner Einschätzung recht, beide Teams agierten mit einer ähnlichen Spielanlage, spielten robust und lieferten sich packende Zweikämpfe. Dem pflichtete auch SVE-Spielertrainer Lukas Lechner bei, der heute zu Spielbeginn auf der Bank Platz nahm: „Ich sehe viele Parallelen zwischen Kirchanschöring und Erlbach“.

Foto: Butzhammer

Die Führung für die Gäste fiel früh,  Jonas Kronbichler wurde nach einer feinen Kombination frei gespielt und versenkte den Ball bereits in der zweiten Minute im langen Eck (2.). Doch Erlbach zeigte sich durch das erste Gegentor im Jahr 2023 nicht geschockt. Benjamin Schlettwagner schlug einen langen Ball, den Thomas Breu toll behaupten konnte. Bedrängt von zwei Gegenspielern legte er auf Hannes Maier aber, der aus 16 Metern die Kugel ins Tor zirkelte (7.). Die Partie ging sehr munter weiter, beide Teams schenkten sich nichts und spielten sehenswerten Fußball. Luca Schmitzberger setzte einen Abschluss am langen Pfosten vorbei (18.), Wolfgang Hahn hatte auf der anderen Seite eine Halbchance für Erlbach (27.). Dann konnte Tobias Hofbauer den Ball zweimal gefährlich in die Mitte bringen, Kirchanschöring gelang es aber zweimal vor Maier zu klären (34.).

Erlbach war nun das aktivere Team und versuchte noch vor der Pause die Führung zu erzielen. Diese gelang aber dem SVK, das Tor fiel quasi auf dem Nichts. Der SVE bekam einen Ball nicht geklärt, Thorsten Nicklas wurde im Strafraum angespielt, wuselte sich durch und schob den Ball am heraus stürmenden Welder de Lima Souza vorbei zum 1:2 in den Kasten (40.). Das Tor wirkte wie eine kalte Dusche, die Erlbacher versuchten erneut schnell auf den Ausgleich zu gehen. Nach einem Freistoß stieg Basti Hager hoch zum Kopfball und wurde dabei von seinem Gegenspieler mit beiden Händen geschubst. Klarer Strafstoß aus Sicht der Hausherren, doch die Pfeife von Schiedsrichter Fabian Kilger (Mauth) blieb stumm. Auch sein Linienrichter griff trotz bester Sicht auf die Szene und wütender Proteste der Erlbacher nicht ein. Und es sollte noch schlimmer kommen für den SVE. Bei der nächsten Chance ging der groß gewachsene Verteidiger Maximilian Manghofer nicht mit dem Kopf zum Ball, sondern versuchte es mit dem Fuß. Dabei traf er seinen Gegenspieler am Kopf und sah dafür folgerichtig die gelb-rote Karte (45.)

Mit Rückstand und Unterzahl kam der SV Erlbach aus der Kabine und versuchte nun weiter, den Ausgleich zu erzielen. Dies spielte dem SV Kirchanschöring in die Karten, mit viel Abgezocktheit gelang es gut, das Heimteam vom eigenen Tor fern zu halten. Es gab zahlreiche Zweikämpfe und Aktionen zwischen den Strafräumen, die Holzland-Elf war dabei trotz Unterzahl nahezu gleichwertig, man schaffte es aber nicht, den Gegner wirklich unter Druck zu setzen. Eine gute Chance hatte der eingewechselte SVK-Stürmer Samuel Schwarz, der abzog, Welder parierte glänzend (56.). Eine letzte Großchance hatte dann aber noch einmal der SV Erlbach. Sammereier schlug einen Freistoß aus sehr guter halblinker Position auf das Tor, die meisten Zuschauer hatten bereits den Torschrei auf den Lippen, doch SVK-Keeper Egon Weber rettete mit einer absoluten Glanztat (90.). So blieb es beim gleichen Ergebnis wie im Hinspiel, mit 2:1 konnte sich der SV Kirchanschöring gegen den SV Erlbach durchsetzen und bleibt damit in Schlagweite auf Platz 2.

„Das war heute ein umkämpftes Spiel zwischen zwei guten Bayernligamannschaften, das alles hatte war der Fußball braucht, hochinteressant für die Zuschauer“, so SVK-Coach Demmelbauer in seinem Fazit. Sein Gegenüber Lechner pflichtete ihm bei und meinte: „Die entscheidenden Zweikämpfe haben wir heute nicht gewonnen und der Platzverweis war natürlich auch schmerzhaft. Zuhause sind wir dafür bekannt, in der zweiten Halbzeit noch einmal Vollgas zu geben, das gelang uns heute in Unterzahl nicht wie gewohnt. Ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet von meiner Mannschaft, gerade im Spiel gegen den Ball“.

SV Erlbach: De Souza Lima – Schlettwagner (56. Eimannsberger), Fischer, Manghofer, Hofbauer (56. Lechner) – Sammereier, Obermeier, Hahn, Hager (76. Hefter), Maier – Breu (85. Thiel)

 

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.