Perfektes Osterwochenende für den Tabellenführer und seine Anhänger: Der TuS Holzkirchen gewinnt nach dem Erfolg im Top-Spiel gegen die SpVgg Landshut gegen den SV Erlbach auch sein zweites Heimspiel innerhalb von drei Tagen. Der Vorsprung auf die Verfolger ASV Dachau, SB Chiemgau Traunstein, FC Deisenhofen und Landshut beträgt jetzt schon neun beziehungsweise zehn Punkte. Ganz anders sieht es für die Erlbacher aus – für die Elf aus dem Holzland bleibt es im Keller der Tabelle nach wie vor äußerst eng. Der Vorsprung des SVE auf den ersten Rang der Abstiegs-Relegation beträgt nur einen schmalen Zähler.
Für die Heimelf begann die Partie mit einer Parallele zum angesprochenen Spitzenspiel: Wie gegen die “Spiele” erwischte der TuS einen formidablen Start: Ein weiter Ball der Hausherren wurde von der Abwehr der Erlbacher unterschätzt, Holzkirchens Angreifer Stefan Lechner kam vor seinem Gegenspieler an die Kugel – und traf aus Elfmeterdistanz per Flachschuss zum frühen 1:0 (8.)!
Blitzstart von Holzkirchen – TuS zu Beginn klar überlegen
Schon in dieser Anfangsphase wär es dem Spitzenreiter möglich gewesen, das Spiel für sich zu entscheiden. Der TuS dominierte das Geschehen an der Haid Road – und kam zu mehreren Hochkarätern: Erst fand Benedict Gulielmos feiner Diagonalpass seinen Mitspieler Franz Huber, der Julian Allgeier ins Szene setzte. Der Schuss des Holzkirchener Torjägers wurde jedoch von Erlbachs Keeper Klaus Malec glänzend abgewehrt. Nur kurze Zeit später ein ähnlicher Spielzug: Diesmal war es Lechner der von der linken Torauslinie aus Allgeier in der Mitte bediente – der köpfte allerdings knapp drüber.
Es folgte eine hektische, wilde Phase des Kicks zwischen dem souveränen Tabellenführer und den abstiegsbedrohten Gästen: Die Holzkirchener ließen sich von einigen Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Ungunsten und den nachfolgenden Diskussionen, in die sie sich verwickelten, aus dem Konzept bringen – leisteten sich einen etwa zehnminütigen Blackout.
Erlbach nutzt TuS-Blackout zum Doppelschlag!
Der SV Erlbach nutzte dies äußerst geschickt: Nach 25 Minuten gab es Freistoß für den SVE aus gut 35 Metern Torentfernung. Holzkirchen lamentierte noch – und beim SVE ging es ganz schnell. Marc Bruche schnappte sich das Leder – und traf per Schlenzer ins linke obere Kreuzeck! 1:1. Ein toller Schuss – ganz unhaltbar sah er dennoch nicht aus.
Keine zwei Minuten später waren die Gastgeber auf der Gegenseite nicht clever. Nachdem sie ihrerseits einen Freistoß nicht bekamen, liefen sie in einen tollen Konter der Holzländer, den Johannes Maier zum 1:2 abschließen konnte (27.). Das saß – Holzkirchen vor den Kopf gestoßen und erst einmal gehörig verstört, Erlbach plötzlich auswärts in Führung und moralisch obenauf.
Jetzt trifft Holzkirchen doppelt – erneuter Führungswechsel
Nun waren es die Gästespieler, die hier aufs Tempo drückten, Druck entfalten und die Verunsicherung der Hausherren ausnutzen wollten. Doch der TuS antwortete im Stile einer Spitzenmannschaft: Wieder steckte ein TuS-Akteur den Ball klug in den Strafraum auf Lechner. Dessen Schuss konnte Malec zwar noch entschärfen – doch im Nachschuss war er gegen Dominic Baumann machtlos (37.). 2:2 – alles wieder ausgeglichen.
Und wie es Teams bei denen es nun mal läuft halt so machen: Es sollte noch besser kommen für den SVE. Doppelpass der Holzkirchener am rechten Flügel, Maximilian Preuhs chippte geschickt in den Lauf von Wolfgang Sappl, der anschließend auf Höhe der Grundlinie hereinflankte. Die Hereingabe war exakt getimed – genau in den Lauf von Allgeier, der mit voller Wucht in das Leder rannte und es so per Kopf über die Linie befördern konnte (44.). 3:2 für die Hausherren. Nach einer nahezu perfekten Kombination. Der TuS zeigte, dass er nicht umsonst da oben steht.
Erlbach stemmt sich nach Kräften gegen die Niederlage
Im zweiten Durchgang versuchten die wackeren Schützlinge von SVE-Trainer Robert Berg noch einmal das Blatt zu wenden, setzten alles daran, nicht als Verlierer vom Platz gehen zu müssen. Sie bäumten sich auf und stemmten sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das drohende Unheil.
Doch ein zweifelhafter Elfmeter, den der Schiedsrichter pfiff, als Sappl bestenfalls minimal geschubst wurde, schien für die Vorentscheidung zu sorgen – zumal Erlbachs Alexander Fischer innerhalb von fünf Minuten die zweite gelbe Karte sah und die Gäste fortan dezimiert weiterspielen mussten: Holzkirchens Marco Höferth waren die Diskussionen nämlich einerlei – er knallte das Leder humorlos unter die Latte (56.)! 4:2. Keine Chance für Malec.
Elfer und Gelb-Rot sorgen für Vorentscheidung – doch Bruche trifft nochmal
Obwohl beiden Teams im Anschluss die Müdigkeit und die nun schweren Beine deutlich anzumerken waren, gelang es den Erlbachern – die sich hier wirklich zu keiner Zeit aufgaben – runde zehn Minuten vor Ende der Begegnung nochmals heranzukommen. Wieder war Bruche der entscheidende Mann auf Seiten der Gäste – und erzielte seinen zweiten Treffer: Nachdem er sich auf der rechten Seite des Sechzehners der Gastgeber schön durchgesetzt hatte, drosch er die Kugel unter die Stange des von TuS-Kapitän Benedikt Zeisel gehüteten Gehäuses (82.)!
Rein ergebnistechnisch war der SVE jetzt wieder dran. Doch auch ihre Schlussoffensive mit zehn Mann brachte den tapferen Erlbachern nicht das irre 4:4 Unentschieden beim Tabellenprimus. Der Schlusspunkt diese torreichen Nachmittags war nämlich der Truppe von Holzkirchens erfolgreichen Trainer Gediminas Sugzda vorbehalten.
Der Spitzenreiter macht den Deckel drauf – kein glückliches Ende für Erlbach
Der eingewechselte TuS-Recke Sebastian Pummer behielt in der Nachspielzeit gegen die hoch aufgerückten Erlbacher, die nun komplett ihre Abwehrreihen entblößt hatten, in einem wichtigen Zweikampf die Oberhand. Nachdem er den Ball behauptet hatte, spielte er ihn mit Übersicht auf die Außenbahn zu Umberto Nasuti. Der legte quer – und Lechner vollendete zum 5:3 Endstand (91.)! Was für eine wechselhafte Partie! Leider ohne Happy-End für den SV Erlbach.
Quelle: rosenheim24.de