Der SV Erlbach präsentiert sich weiterhin mit zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern. Wirkt die Mannschaft bei Heimauftritten meist seltsam gehemmt und ohne Einsatz und Überzeugung, spielt man in der Fremde groß auf und zeigt starke Leistungen. So auch beim 4:0 Erfolg über den TSV Neuried am Samstag. „In der ersten Halbzeit war es spielerisch und kämpferisch eine große Leistung von uns, wir haben die Chancen eiskalt genutzt“, resümierte Trainer Jens Kern.
Nach dem 1:3 gegen den TV Aiglsbach in der Vorwoche bestand die große Gefahr, bei einer Niederlage gegen Neuried auf den letzten Tabellenplatz abzurutschen. Doch dieses Mal schienen die Spieler des SVE zu wissen, wie man in so einer Situation agiert. In der 12. Minute testete Timm Schwedes erstmals die Fähigkeiten von Neuried-Schlussmann Valentin Grabmaier, sein Schuss wurde zur Ecke geklärt. Eine weitere Ecke von Franz Holzner war der Ausgangspunkt zum 1:0. Die Neuried-Defensive konnte den Ball erst klären, Sebastian Hager setzte nach und brachte die Kugel zu Holzner, dessen Flanke Thomas Deißenböck per Kopf an die Lattenunterkante platzierte. Marc Bruche stand wo ein Torjäger zu stehen hat und köpfte den Abpraller aus drei Metern ins Tor (22.). Bereits zwei Minuten später entschied Schiedsrichter Luka Beretic auf Elfmeter für den SV Erlbach, als Bruche nach einem Solo über die linke Seite nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Deißenböck trat an und verwandelte sehr routiniert. (24.). Eine Gelegenheit von Maximilian Mühlegg, der nach einem Erlbacher Ballverlust durchstartete, konnte Klaus Malec nur nach vorne abwehren, den anschließenden Nachschuss parierte der Torwart des SV Erlbach aber ebenso souverän wie einen Freistoß von Maximilian Krüger (33. und 35.). Für das Highlight des Tages sorgte dann Christoph Riedl. Der Außenstürmer zog auf halblinks ab und traf mit seinem Schuss aus 30 Metern über Torwart Grabmaier hinweg genau in den Winkel (42.).
Auf dem seifigenBoden, der im Laufe der Partie bei Dauerregen immer schwieriger zu bespielen war, konnten beide Teams in der zweiten Hälfte nicht mehr an die Leistung des ersten Durchgangs anknüpfen. In der 75. Minute schoss Schwedes den Ball aus sieben Metern über das Tor, auf der Gegenseite klärte Johannes Penkner eine Minute später den Ball auf der Linie und verhinderte damit das 1:3. Den Schlusspunkt der Partie setzte Bruche, der bei seinem Strafstoß den Ball durch die Beine von Keeper Grabmaier schoss (90.). Vorher war der eingewechselte Emanuel Spielbauer gefoult worden. „Wir haben nach dem 3:0 das Spiel defensiver gestaltet, Einsatz und Zweikampfstärke waren aber da. Insgesamt ein gutes Spiel von meiner Mannschaft, trotzdem ist noch Luft nach oben“ meinte Jens Kern nach dem Spiel.
Und so mischte sich in die Freude nach dem 4:0 Erfolg auch eine große Portion Ratlosigkeit was die Gründe für die zwei Gesichter des SV Erlbach betrifft. Denn klar ist auch: Kann in den nun folgenden Heimspielen gegen Deisenhofen und Kastl nicht nachgelegt werden, steht eine ungemütliche Winterpause bevor.
SV Erlbach: Malec – Schreiner, Bonimeier, Schwarzmeier, Penkner – Deißenböck, Schwedes, Riedl (66. Angermeier, 83. Spielbauer), Holzner, Hager (76. Fischer) – Bruche
TSV Neuried: Grabmaier – Hessenberger, Kiefl (78. Nitzl), Gleich, Sirovec (46. Plasan) – Kaltenecker, Höhne (46. Kuko), Mühlegg, Weser – Kröss, Krüger
Tore: 0:1 Bruche (22.), 0:2 Deißenböck (24.), 0:3 Riedl (42.), 0:4 Bruche (90.)
Schiedsrichter: Beretic (Friedberg) – Zuschauer: 70