Im elften Spiel vor eigenem Publikum hat es endlich geklappt mit dem ersten Heimsieg für den SV Erlbach. Ausgerechnet im Derby gegen den TSV Kastl gelang durch ein 1:0 die erste volle Punktausbeute in dieser Saison.
Beide Teams mussten in der Begegnung vor 250 Zuschauern ihre Spielführer und Abwehrchefs ersetzen. Sowohl Kastls Martin Göppinger als auch Erlbachs Harald Bonimeier sahen am letzten Wochenende die rote Karte und waren gesperrt. Hannes Langenecker rückte für Göppinger in die Startelf, für Bonimeier feierte beim SV Erlbach Co-Trainer Michael Schreiner sein Saisondebüt. Der 32-jährige Routinier lieferte eine überragende Leistung im Zentrum der Abwehr ab und war zusammen mit dem Torschützen Franz Holzner der Sieggarant.
„In der ersten Halbzeit haben wir uns zu wenig Chancen erarbeitet und die eine die wir hatten, haben wir sie nicht konsequent verwertet „ zeigte sich Kastl-Coach Sven Vetter unzufrieden mit der Leistung seines Teams in den ersten 45 Minuten. „Erlbach hat dagegen gut Druck auf uns ausgeübt und das über die volle Spielzeit“. Das Spiel wurde von beiden Seiten intensiv geführt, die Hausherren traten dabei kämpferisch auf und wollten unbedingt den lange ersehnten Heimdreier einfahren. Kastl beschränkte sich erst einmal auf Konterfußball, Erlbach versuchte das Spiel zu machen. Es dauerte bis zur 37. Minute bis Marc Bruche zu einer guten Chance kam, seinen Flatterball aus 18 Metern konnte Torhüter Welder de Souza Lima in höchster Not klären, ehe der Ball dann von der Kastler Defensive endgültig aus der Gefahrenzone bugsiert wurde. Einen Freistoß von Holzner legte Michael Schreiner quer auf Christoph Riedl, dessen Schuss aus 25 Metern haarscharf über die Latte strich (39.). Kastl konterte mit einem Angriff über die rechte Seite, Timo Pagler nutzte eine Unstimmigkeit in der Hintermannschaft des SVE, sein aussichtsreicher Abschluss verfehlte das Tor um zwei Meter (41).
Weitere Möglichkeiten nach dem Seitenwechsel durch Riedl in der 46. und 53. Minute konnte der starke De Souza Lima klären, in der 57. Minute war der brasilianische Torhüter dann geschlagen. Bruche wurde über rechts angespielt, sein Schuss noch geblockt, der Ball erreichte Timm Schwedes, der auf den aufgerückten Holzner weiterleiten konnte. Holzners Schuss aus elf Metern schlug halbhoch zum 1:0 ein. Bruche hatte nach Vorlage des eingewechselten Sebastian Hager das 2:0 auf dem Fuß, der Schuss aus wenigen Metern ging sehr knapp am Pfosten vorbei (63.). Fand der TSV Kastl bis dahin nicht ins Spiel, gelang es nun plötzlich den Schalter umzulegen. Amara Cole schaltete nach einem Ballverlust von Leon Schwarzmeier am Strafraum am schnellsten, sein Torschuss ging knapp links unten vorbei (68.). Marcel Arnold hatte die nächste gute Gelegenheit, die aber von Klaus Malec vereitelt wurde (77.). Das Spiel entwickelte sich nun zur Abwehrschlacht, die Gäste wollten sich im Derby nicht so einfach geschlagen geben. „In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Chancen und auch mehr Spielanteile, es hat leider nicht mehr für den Ausgleich gereicht. “ so das Fazit von Sven Vetter. Der TSV warf in der Schlussphase alles nach vorne, dadurch ergaben sich gute Konterchancen für das Heimteam. Hager schoss in Nachspielzeit erst über das leere Tor und anschließend, nach Anspiel von Paul Angermeier, noch einmal knapp am linkten Pfosten vorbei.
So blieb es am Ende beim verdienten 1:0 Sieg für die Mannschaft von Trainer Jens Kern. “Heute haben wir zu Hause unser Auswärtsgesicht gezeigt. Man hat der Mannschaft ab der ersten Minute angesehen, dass sie das Spiel heute gewinnen will. In der ersten Halbzeit haben wir den Gegner gut laufen gelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann zugeschlagen, im Kollektiv verteidigt und uns gute Möglichkeiten für das zweite und dritte Tor herausgespielt- aber leider nicht genutzt.”, gab der Erlbacher Coach nach dem ersten Heimsieg zu Protokoll.
„Aufgrund der sehr guten Leistung und vor allem den kämpferischen Tugenden der Mannschaft, war der Sieg heute hochverdient“, meinte Erlbachs sportlicher Leiter Ralf Peiß nach dem Spiel. „Kastl war erst nach dem Rückstand wirklich aktiv, die letzten 15 Minuten haben sie uns regelrecht hinten eingeschnürt. So ist das eben, wenn man nur 1:0 vorne ist und durch die Konterchancen das Spiel nicht frühzeitig entscheiden kann.“