SV Erlbach – FC Gundelfingen 3:1

Der unglaubliche Erfolgslauf des SV Erlbach geht weiter. Nach einem 3:1 Sieg gegen den FC Gundelfingen steht der Holzlandverein nun sogar an der Tabellenspitze der Bayernliga Süd.

412 Zuschauer sahen am Freitagabend ein packendes Spiel zweier Top-Vereine der Bayernliga und mancher Zuschauer sprach sogar vom „besten Spiel in Erlbach seit Jahren“. Die kleine, aber sehr lautstarke, mitgereiste Gundelfinger Fanschar, die die gut 220km nach Erlbach auf sich genommen hatten um ihr Team vorbildlich zu supporten, trug ihren Teil dazu bei, den Fußballabend zu einem stimmungsvollen Erlebnis zu machen. Dabei hatten beide Teams mit Ausfällen zu kämpfen. Bei Erlbach fehlten sechs Spieler verletzt oder durch Urlaub, auch FCG-Coach Jasko Šuvalić musste einige Stammspieler ersetzen, insbesondere den gesperrten Abwehrchef David Anzenhofer. „Dass wichtige Spieler gefehlt haben, ist heute aber nur eine schwache Ausrede“, so der Coach nach dem Spiel.

Fotos zum Spiel hat FuPa.net

Mit den ersten 15 Minuten seiner Mannschaft konnte er auch sehr zufrieden sein, Gundelfingen startete ansprechend und ging nach 11 Minuten in Führung. Über die rechte Seite wurde schnell kombiniert, nach einem schönen Anspiel nach innen versenkte Ibrahim Neziri den Ball trocken neben den Pfosten. Sowohl Vorlagengeber Michael Grötzinger als auch der Torschütze hatten dabei zu viel Platz. Der SVE braucht nicht lange um sich vom ersten Rückstand der Saison zu erholen, Thomas Breu verlängerte einen Schuss von Simon Hefter, Gundelfingen-Keeper Dominik Holzlinger parierte stark (20.). Ein schnell ausgeführter Freistoß leitete den Ausgleich ein. Benjamin Schlettwagner flankte in den Strafraum, Vincent Danzer lenkte den Ball aufs eigene Tor, wo Holzlinger  auf der Linie sicher klärte, dabei aber in Rücklage geriet und damit in Gefahr, ein Eigentor zu fabrizieren. Also bugsierte er die Kugel in höchster Not wieder nach vorne, wo Breu lauerte, sich über die unverhoffte Vorlage freute und zum 1:1 abstaubte. (31.). Die Gäste reagierten wütend auf den Ausgleich, der SVE hatte mittlerweile das Heft des Handels klar übernommen. Also setzten die Spieler des FCG auf Härte, um sich die Hoheit über das Spiel wieder zu sichern. Schiedsrichter Michael Freund (Perlesreut) verteilte binnen zehn Minuten drei gelbe Karten für Gundelfingen, ehe es in die Halbzeit ging. Kurz vorher hatte Tobias Hofbauer nach einem Freistoß von Maximilian Sammereier das 2:1 auf dem Kopf (43.), der Ball ging knapp am Tor vorbei. Im zweiten Durchgang verschoben sich die Spielanteile weiter zu Gunsten des SV Erlbach, man trat nun ballsicher auf und machte immer mehr Druck. Das wurde mit dem 2:1 belohnt, einem Tor wie aus dem Lehrbuch. Hofbauer startete an die Grundlinie durch und flankte von dort auf Lenny Thiel, der per Kopf gegen den Lauf des Keepers ins lange Eck traf (57.). Angetrieben von den euphorisierten Zuschauern wollte man den Sack nun zu machen, Breu zielte per Lupfer aus abseitsverdächtiger Position ab die Latte (58.) und auch sein vermeintliches 3:1 wurde aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt (61.). Dann war für den Torschützen Feierabend, für ihn kam Sebastian Hager, der gleich einen glanzvollen Einstand feiern durfte. Der erneut enorm starke Simon Hefter wurde am Strafraum bedient, hatte dort Platz und legte überlegt quer auf Hager, der mit Wucht den Ball in die Maschen drosch (74.). Damit war das Spiel entschieden, der eingewechselte Florian Wiedl kam noch zu zwei schöne Aktionen, bei denen er jeweils uneigenützig die Mitspieler suchte, es durchaus aber selbst hätte versuchen sollen. Die letzte Gelegenheit gehörte Gundelfingens Stefan Heger, doch SVE-Keeper Andreas Steer war auf seinem Posten.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen, gehen früh in Führung, aber haben über die Mentalität das Spiel heute verloren. Erlbach hat sicher 70% der Zweikämpfe gewonnen, die Körperlichkeit war eine ganz andere wie bei uns. Wir wussten, dass hier keine Gästemannschaft viele Tore schießt, schaffen sogar das 1:0 und dann hat uns Erlbach von Minute zu Minute den Schneid abgekauft“, ärgerte sich Šuvalić. „Zum Ambiente hier und zur Mannschaft kann ich Euch nur gratulieren“, so der FCG-Coach. „Der Rückstand war ungewohnt, aber wie sich die Mannschaft danach präsentiert hat, war top“, meinte Spielertrainer Lukas Lechner, der frisch operiert auf Krücken auftrat. „Wir haben 70-80% der Zweikämpfe gewonnen und man hat gemerkt, dass wir den Sieg heute unbedingt wollten. Es macht zur Zeit einfach nur großen Spaß und hoffen den Flow irgendwie mitnehmen zu können“. Nach acht Spieltagen stehen nun 20 Punkte und die Tabellenführung zu Buche, Saisonziel sind dabei weiterhin die 42 Punkte.

Steer – Hofbauer, Fischer, Obermeier, Schlettwagner – Sammereier, Eimannsberger, Gordok (81. Wiedl), Breu (72. Hager), Hefter – Thiel (90. Dolenga)

 

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