Im letzten Heimspiel der Saison waren beim SV Erlbach bereits alle Zeichen auf Meisterehrung und anschließender großer Meisterfeier gestellt. Vorher wartete aber mit dem Sportbund Rosenheim noch ein Team, dass jeden Punkt zum Ligaverbleib dringend benötigte.Und so gingen die Erlbacher mit der quasi besten Elf in dieses Spiel, auch im die heimischen Landesligateams Kastl und Töging zu im direkten Duell um den Klassenerhalt zu unterstützen.
Und mangelnde Unterstützung müssen sich Lukas Lechner und seine Mannen sicher nicht nachsagen lassen, mit 5:1 schlug der Meister die Elf aus Rosenheim klar und hochverdient.
Bereits nach fünf Minuten traf Simon Salzinger in seinem letzten Heimspiel nach zehn Jahren im Dress des SVE zum 1:0, Lechner hatte mit einem schönen Pass die Abseitsfalle des Sportbunds ausgehebelt, Salzinger blieb vor dem Tor eiskalt. Erlbach machte weiter Druck, Lechner verpasste das 2:0 (8.), dann hatte Fikret Jahic die Chance zum Ausgleich (10.). Im Gegenzug spielte Maximilian Sammereier einen langen Ball auf Sebastian Hager, der Keeper Mihajlo Markovic mit einer spektakulären Leichtigkeit überlupfte (13.). Nun lief sich alles auf einen typischen „Sommerkick“ hinaus, es machte aber großen Spaß dem Spiel zu folgen. Erlbach strotzte vor Spielfreude und kam zu einer Vielzahl an Chancen. Sowohl Hager (15.), Salzinger (22.) als auch Hannes Maier (27.) und der frisch für Lechner eingewechselte Nicolas Barth (35.) verpassten weitere Tore. Dafür, dass Rosenheim unbedingt punkten musste, um weiter auf dem Relegationsplatz zu bleiben, tat die Mannschaft von Trainer Harry Mandl viel zu wenig und wirkte in der einen oder anderen Situation gerade in der Defensive schwer überfordert.
Im zweiten Spieldurchgang wachte Rosenheim dann endlich auf und mühte sich zum Anschluss zu kommen. Nun gab es Gelegenheiten auf beiden Seiten, die Torhüter rückten in den Mittelpunkt. Markovic avancierte zum besten Spieler seines Teams, sein Gegenüber Klaus Malec vereitelte eine Reihe von Rosenheimer Gelegenheiten. So blieb es lange Zeit bei der 2:0 Führung der Gastgeber, bis Marc Abel seine Torjägerqualitäten einmal mehr unter Beweis stellte und nach Hager-Vorarbeit zum 3:0 einnetzte (75.). Nach einer Rosenheim-Ecke auf den langen Pfosten stand dort Lukas Ugolini völlig frei und traf zum verdienten Anschlusstreffe (80.). Aber Erlbach war weiter in Torlaune und so erzielte Michel Schiedermair das 4:1, vorausgegangen war ein schöner Spielzug über die linke Seite. Barth bediente Schiedermair, der am Fünfer trocken einnetzte (81.). Der gleiche Spieler startete kurz vor Spielende den Turbo, lief seinem Gegenspieler davon und erzielte den 5:1 Endstand (89.), den Malec mit einer Glanztat in der Nachspielzeit auch festhielt.
Nach Spielende wurde es emotional, es erfolgte die offizielle Meisterehrung durch Spielleiter Christian Bernkopf, der sich am 24. Juni zur Wahl zum BFV-Vorsitzenden als Nachfolger von Dr. Rainer Koch stellen wird.
Im Rahmen der Vereins-Meisterfeier wurden unter Tränen eine Reihe von verdienten Spielern und Funktionären verabschiedet, allen voran Klaus Malec (zum SSV Eggenfelden), der 15 Jahre in Erlbach spielte, Simon Salzinger (zum DJK-SV Pleiskirchen), der es auf zehn Jahre im Dress des SVE brachte und Urgestein Emanuel Spielbauer (vorerst Karriereende), von dessen „Anwerbung“ in der E-Jugend, der ebenfalls scheidende sportliche Leiter Rudi Maier berichtete. Auch Marc Abel wird seine sportliche Karriere in Erlbach beenden, sein Spielerpass wird künftig beim TuS Engelsberg liegen. Er bleibt dem Verein aber in der erweiterten Vorstandschaft erhalten.
Ebenfalls den Verein verlassen werden David Lobendank, einer der besten Spieler der Landesligasaison, der sich dem künftigen Ligakonkurrenten SV Kirchanschöring anschließen wird. Auch Johannes Grösslinger such eine neue Herausforderung, sein neuer Verein ist aber noch nicht bekannt. Ebenfalls nicht mehr für Erlbach auflaufen wird Leon Schwarzmeier, der über viele Jahre das Spiel im defensiven Mittelfeld des SVE bestimmt hatte, nun aber einer langwierigen Knieverletzung Rechnung tragen muss und seine Karriere ganz beendet.
Besonders viel Applaus erhielt Erlbachs sportlicher Leiter Ralf Peiß, als er den Titel und den Aufstieg in die Bayernliga seinem Vorgänger Hermann Speckmaier widmete, als dessen Schüler er sich bezeichnete. Der einstige “Macher” des SVE baute über viele die Fußballstrukturen in Erlbach auf und in seinem Sinne wird die Vereinsarbeit weiter geführt.
Gedankt wurde einmal mehr den zahlreichen unermüdlichen Helfern und Freiwilligen, ohne die hochklassiger Fußball in der 1200-Seelen zählenden Holzlandgemeinde nicht möglich wäre. Anschließend wurde bis weit in die Nacht gefeiert.
SV Erlbach: Malec – Fischer (48. Langenecker), Manghofer, Obermaier, Lobendank – Sammereier, Ramstetter (68. Spielbauer), Lechner (31. Barth) – Salzinger (71. Abel), Hager, Maier (77. Schiedermair)
Sportbund Rosenheim: Markovic – Paranos (70. Bachleitner), Mittermayr, Hanslmayer, Oberberger – F. Jahic (56. Schleelein), Romano (28. Xhelili), Starringer, Ugolini – O. Jahric, J. Vieregg
Tore: 1:0 Salzinger (5.), 2:0 Hager (13.), 3:0 Abel (75.), 3:1 Ugolini (80.), 4:1 Schiedermair (81.), 5:1 Schiedermair (89.)