SV Erlbach – TSV Kastl 0:2

Es schien alles bereitet für ein Fußballfest im Raiffeisen-Sportpark. Bestes Spätherbstwetter und 612 Zuschauer im Derby zwischen dem SV Erlbach und dem TSV Kastl. Doch die Kulisse und die Erwartungen schienen beide Mannschaften zu hemmen, das Spiel hatte kein Landesliganiveau und war geprägt von Fehlern im Spielaufbau. Das war am Ende den Spielern des TSV Kastl natürlich herzlich egal, mit 2:0 konnte das Team von Trainer Jürgen Gal die Partie für sich entscheiden.

Von Anfang an agierten beide Mannschaften sehr abwartend und vorsichtig, offenbarten aber auch schon früh ungewohnte technische Defizite und Fehlpässe. So blieb das Spiel auf sehr bescheidenem Niveau, wobei der Gast aus Kastl etwas sicherer und souveräner wirkte, ohne sich dabei nennenswerte Chancen zu erspielen. Der SVE kam zumindest durch einen Kopfball von Alexander Fischer (23.) und einem Schuss von Sebastian Hager (40.) zu zwei Torannäherungen.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich kaum etwas am sehr zähen Spielverlauf, was zu immer mehr Unmut unter den Zuschauern führte. „Not gegen Elend“ und gar „Betrug am Zuschauer“ waren als Kommentare auf der gut gefüllten Haupttribüne zu vernehmen. Spielertrainer Lukas Lechner und seinen Spielern gelang es im Laufe der zweiten Hälfte langsam, sich gegen tief stehende Kastler etwas mehr Dominanz zu erarbeiten, die zaghaften Angriffsversuche brachten aber nichts ein. Nach einer Stunde wurde gewechselt und mit Endurance Ighagbon bei Erlbach und Sebastian Spinner bei Kastl kamen neue Hoffnungsträger. In der Tat gewann das Spiel nun an Fahrt, ein Gewaltschuss von Wolfgang Hahn, der knapp das TSV-Tor verfehlte sorgte für einigen Szenenapplaus (74.). Auf der Gegenseite konnte Spinner Maximilian Sammereier den Ball abluchsen, sein Schuss aus der Distanz hatte keinen Erfolg (76.). Eine weitere gute Gelegenheit für den SVE hatte Hager, der einen Abpraller nach einem Einwurf von Bernd Eimannsberger volley nahm, der Ball strich knapp über das Gehäuse (81.).

Die Entscheidung fiel in der 86. Minute: Ein langer Ball aus der Kastler Defensive in die Spitze wurde von Peter Schreiner zu kurz geklärt, der Ex-Erlbacher Spinner musste den Ball nur noch aufnehmen und ins leere Tor einschieben. SVE-Keeper David Gallauer hatte sich auf seinen Abwehrspieler verlassen. Nun brach Hektik aus auf Seiten der Gastgeber, die Zeit ran davon und man wollte sich zumindest noch einen Punkt sichern. Die Angriffe blieben aber zu unkoordiniert und ineffizient. So durften sich die zahlreichen Kastler Fans noch über ein Traumtor zum 2:0 freuen. Alois Straßer schnappte sich den Ball auf Höhe der Mittellinie, schüttelte energisch alle Gegenspieler ab, umspielte Gallauer und machte den Deckel drauf (91.).

„Wer heute das erste Tor macht, gewinnt das Spiel und das waren wir“, meinte ein zufriedener Jochen Brehm, der Teammanager des TSV nach dem Spiel. „Ein kleiner Fehler war entscheidend, das ist schön für uns und bitter für Erlbach.“, so Brehm weiter, der eine „taktische Meisterleistung des Trainers“ sah, die „die Mannschaft super umgesetzt hat“. SVE-Coach Lechner war entsprechend weniger begeistert, wollte das Spiel aber auch schnell abgehakt wissen „Heute war das über weite Strecken kein Landesliganiveau, das wissen wir selbst. Aber wir schauen nach vorne“. Zugleich nahm er Abwehrspieler Schreiner in Schutz: „Peter hat uns die letzten beiden Spiele mit seinen späten Toren gewonnen, das heute war eine sehr unglückliche Aktion“.

SV Erlbach: Gallauer – Fischer, Peter Schreiner, Bonimeier Hahn – Schwarzmeier, Lechner (89. Arnold), Salzinger (57. Ighagbon), Sammereier, Hager – Maier (70. Eimannsberger)
TSV Kastl: Reichl – Langenecker, Lahner, Göppinger, Pietsch – Urban (60. Spinner), Pagler, Straßer, Karayün (75. Quast), Grothe – Thiel
Schiedsrichter: Michel Stölpe (Marktoberdorf) – Zuschauer: 612
Tore: 0:1 Spinner (86.), 0:2 Straßer (91.)

 

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